Wir wollten tagelang nur wilde Tiere sehen

Hobby-Fotografen Nicole & Peter Grischott auf der Suche nach dem perfekten Motiv in Botswana
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Reisende

Nicole und Peter Grischott

Nicole Grischott und Ehemann Peter sind zwei Wochen lang durch die Wildnis Botswanas gereist. Ihr Highlight: Aus dem Nichts auftauchende Elefanten.

Die Wildnis Botswanas vor der Linse

Ihre Leidenschaft ist die Fotografie: Nicole und Peter Grischott tauschten ihr Bündner Zuhause für zwei Wochen gegen den afrikanischen Busch. Auf der Jagd nach Bildmotiven kamen Sie Löwen, Leoparden und Elefanten ganz nah.

Das Ehepaar Nicole und Peter Grischott verbindet ihre Liebe zum Fotografieren. Diese Gemeinsamkeit trieb sie schon rund um den Globus, zu den unterschiedlichsten Orten und Sehenswürdigkeiten. Ein Reiseziel stand jedoch noch auf ihrer «Top-Liste»: Die Wildnis Botswanas. «Ich wollte Tiere sehen — vom Morgen bis am Abend», sagt Nicole. «Weder Land noch Leute, nichts Historisches, einfach nur Tiere.» Gesagt, gebucht.

Die Reiseroute führte das Ehepaar von ihrem Zuhause im bündnerischen Malans quer über den afrikanischen Kontinent ins südlich gelegene Livingstone und von dort aus zum Sambesi-Fluss – der 2574 Kilometer langen, natürlichen Grenze zwischen Sambia und Botswana. «Es war sehr spektakulär, den Fluss zu überqueren», sagt Peter. Hunderte von Einheimischen hätten sich am Ufer getummelt, um die einzige Fähre nicht zu verpassen. Als Touristen hätten die Grischotts das Privileg gehabt, den Sambesi mit dem Schnellboot überqueren zu können.

Vom Badezimmer aus Elefanten beobachten

In ihrer ersten Lodge im Chobe Nationalpark angekommen, machten die Bündner schon Bekanntschaft mit dem afrikanischen Tierreich. «Du gehst ins Bad, vor dir die Glasfront und nur fünf Meter dahinter siehst du Elefanten beim Trinken. Mir sind die Tränen gekommen», erzählt Nicole. Richtig emotional seien auch die Stunden nach Sonnenuntergang gewesen. Ferien ganz ohne Handyempfang, Fernseher oder Radio — nur traute Zweisamkeit. Die Eheleute sassen jeweils am Feuer, lauschten den Buschgeräuschen und tranken dazu Amarula, cremigen Wildfrucht-Likör aus Südafrika.

Grund zum Staunen und Schmunzeln hatten Grischotts am nächsten Tag vor Antritt der Flugsafari: Die Bezeichnung «Savuti International Airport» weckte bei ihnen wohl andere Erwartungen als «einfach ein Schild und eine Schotterpiste». Peter fand es dennoch «genial».

Die darauf folgenden Ferientage verbrachte das Paar im Savuti-Gebiet, im Okavango-Delta; umringt von Löwen, Leoparden und anderen wilden Geschöpfen. «Ich war erstaunt, wie nahe wir an die Tiere herankamen», so Peter. Die Kamera mit den eigens für die Reise gekauften neuen Objektiven war ein steter Begleiter. 

Das schönste Erlebnis kam für Peter und seine Frau völlig unverhofft. Sie seien zu Fuss unterwegs gewesen, als der Guide plötzlich rief: «run!» Ein Elefant kam direkt auf sie zu. Also mussten sie wegrennen. «Solche Erfahrungen kann man sonst nirgendwo machen», ist der 35-Jährige überzeugt. 

Wilde Tiere draussen, purer Luxus in den Lodges — das wussten die Schweizer Gäste zu schätzen. Jeder noch so gebräuchliche Alltagsgegenstand, vom Toilettenpapier bis zum Bettlaken, muss per Flugzeug hintransportiert werden. Weil die Grischotts im Juli, zur lokalen Winterzeit, nach Botswana gereist sind, erhielten sie abends vor dem Zubettgehen so genannte «Buschbabys», Wärmeflaschen. Damit vollgepackt seien sie gewesen — von oben bis unten. «Herzig, wie gut wir umsorgt wurden» sagt Nicole.

Tipps von der "Reise-Biene"

Den Tipp, nach Botswana zu reisen, erhielt das Paar von ihrer «Reise-Biene», wie sie ihre Reiseberaterin nennen. «Biene, weil sie für uns immer fleissig individuelle Angebote zusammenstellt», erklärt Nicole und lacht. Pauschalferien kamen für Grischotts definitiv nicht infrage. «Wir wollten nicht in einer Lodge mit hunderten von Leuten sein.» Die Entscheidung, nach Botswana und somit weit weg von touristischen Pfaden zu reisen, habe sich darum als richtig erwiesen. Mit einem Lächeln im Gesicht blättert Peter im Fotoalbum. Wohin die nächste Reise der Grischotts geht, wissen sie bereits: «Wieder nach Afrika.  Doch dieses Mal ins benachbarte Sambia».

 

Aufgezeichnet von Magdalena Ostojić
Fotos: Nicole und Peter Grischott