Vor sechs Jahren besuchte ich das erste Mal Porto. Die Stadt hat mich ziemlich unerwartet in ihren Bann gezogen. Als kleines Kind war ich oft mit meinen Eltern im Norden Portugals. Die Stadt Porto wurde immer ausgelassen. Niemand erzählte von ihr. Eine Verwandte von mir meinte, Porto sei nicht schön, alles sei alt und heruntergekommen. Ja, Porto hat etwas Chaotisches und ist nicht elegant oder chic. Sie ist liebenswürdig, ehrlich und leidenschaftlich.
Bei jedem Besuch suche ich mir ein neues Guesthouse oder Boutique-Hotel aus. In Porto gibt es inzwischen so viele schöne Unterkünfte, dass mir das Aussuchen schwerfällt. Zurzeit habe ich zwei Favoriten: A Bela Aurora, mitten im Künstlerviertel, und Duas Portas, im ruhigen Quartier Foz am Meer.
Die meisten Unterkünfte bieten ein leckeres Frühstück an. Falls Sie aber doch auswärtig einen Brunch geniessen wollen, empfehle ich das Época. Im Mistu liebe ich es, Mittags zu sitzen und eine Pause von der Stadt einzulegen (der Polvo, Tintenfisch, ist sehr lecker). Wenn ich die Stadt mit meinem Partner besuche, geniessen wir immer ein romantisches Nachtessen im Camafeu.
Jede Architekturliebhaberin und jeder Architekturliebhaber wird Porto bereits kennen oder zumindest die portugiesischen Architekten Álvaro Siza und Eduardo Souto de Moura. Das grosse Highlight ist für mich immer ein Besuch in der Fundação de Serralves. Diese besteht aus einem Museum für zeitgenössische Kunst, einem wunderschönen Park und der Casa Serralves, eine Villa im Art-déco-Baustil. Und wer sich in der Stadt eine Auszeit gönnen möchte, wird im Park Jardins do Palácio de Cristal die Ruhe finden (schönste Aussicht auf Porto).
Text & Bilder: Liliana Belchior
Erstveröffentlichung: 19. Juni 2018