Es gibt sie überall auf den Seychelleninseln, die paradiesischen Strände, wie wir sie aus der Werbung kennen – mit dem weissen Sand, den grünen Palmen, den grauschwarzen Granitfelsen und dem glasklaren, türkisblauen Wasser.
Sie sehen auch in echt genauso schön aus – Photoshop ist dafür gar nicht nötig. Und doch wollen wir für unsere Seychellenferien noch mehr und gehen darum wandern.
Auf der Insel Praslin lernen wir im Vallée de Mai, mit seinen berühmten Coco-de-Mer-Palmen einiges über die Vielfalt der Natur auf den Seychellen. Unser Besuch macht uns Lust auf mehr – also gehen wir auf eine Wanderung quer über die Insel. Wir werden mit schöner Natur und tollen Ausblicken belohnt. Als der Wanderweg aber plötzlich vor uns praktisch verschwindet, wird es etwas abenteuerlich. Wir kämpfen uns weiter durch die Büsche, die uns die Beine aufkratzen, und trösten uns damit, dass es auf den Seychellen keine gefährlichen Tiere gibt. Nach ungefähr 45 Minuten «Jungletrekking» breitet sich der Weg wieder vor uns aus, und wir schaffen es wohlauf wieder zurück zu unserem Mietauto.
Die charmante Insel La Digue erkunden wir, wie die meisten anderen Touristen, auf gemieteten Velos. Die Insel ist dafür prädestiniert: klein und überschaubar mit wenigen Strassen.
Im Vorbeifahren entdecken wir ein kleines Restaurant, das im Vorgarten eines Familienhauses steht. Wir nützen die Gelegenheit und stärken uns mit einem feinen Mittagsessen vor unserer Fahrt über die «Passstrasse». Wir sind unterwegs nach Grand Anse im Süden der Insel. Von dort geht es weiter zu Fuss. Zuerst nach Petit Anse und dann weiter nach Anse Cocos. Der Wanderweg verläuft über Stock und Stein durch den Wald und führt über zwei Hügel. Am traumhaft schönen Strand treffen wir überraschenderweise einen freundlichen Seychellois, der dort einen Stand hat und uns Kokosnüsse verkauft. Der Saft und das frische Fruchtfleisch geben uns Energie für den Rückweg.
Bei der grossen Auswahl an Wanderwegen im Nationalpark Morne Seychellois auf der Hauptinsel Mahé, möchten wir uns nicht nur auf eine Wanderung begrenzen. Unter anderem entscheiden wir uns für die Wanderung Glacis Trois Frères. Oben angekommen, werden wir mit dem Ausblick über die Nordostküste mit der Hauptstadt Victoria und dem modernen Shoppingcenter auf der künstlich angelegten Eden Island belohnt. Auf dem Rückweg treffen wir auf zwei Tenreks und sehen unzählige fleischfressende Kannenpflanzen.
Auf die Ganztageswanderung quer über die Insel Silhouette hatten wir uns schon vor der Reise gefreut. Umso mehr ärgert es uns, als der Guide am Morgen informiert, dass die Tour leider wegen schlechten Wetters abgesagt werden muss. Da es in der Nacht geregnet hatte, wären die Felsenpassagen zu gefährlich. Mit diesem Phänomen hatten wir schon auf Mahé Bekanntschaft gemacht, als wir beim Abstieg auf einer Wanderung im Nationalpark Morne Seychellois trotz Wanderschuhen fast ausgerutscht sind.
Durch das Wegfallen des Ausfluges entstand dann Zeit für anderes: Spontan haben wir an der grössten Strandreinigung der Seychellen teilgenommen und danach viele andere Ecken dieser wunderbaren Insel erkundet.
Das Beste unserer Reise war das Gesamtpaket mit paradiesischen Stränden, sattgrünen Tropenwäldern, leckerem kreolischem Essen, unglaublich klarem, türkisblauem Wasser und zahlreichen Begegnungen mit den Seychellois, diesem offenen, gastfreundlichen und hilfreichen Volk. Das alles und noch viel mehr war unser Highlight.
Auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen!
Text & Fotos: Thorkild Hansen
Erstveröffentlichung: 05. November 2018