Wir logierten mit unseren Gästen im Aldourie Castle. Am Morgen war das ganze Schloss im dicken Nebel eingepackt, und genau an diesem Tag war geplant, unsere Gäste mit einem Dudelsackkonzert zu überraschen.
Wir waren richtig nervös, denn gegen die Naturgewalten konnten auch wir als erfahrene Projektleiterinnen nichts machen. Wie zufällig öffneten wir zur vereinbarten Zeit das grosse Fenster in den Garten. Leise drangen erste Dudelsackklänge in den Raum und vage sahen wir, dass die ersten Sonnenstrahlen durch die Nebeldecke brachen. Die Dudelsackmelodien wurden klarer und lauter, und wir merkten am Klang, dass sich die Musikanten dem Gebäude näherten, sahen sie aber durch den Nebel nicht. Die ersten Gäste standen auf, gingen durch die Tür und wollten erkunden, woher diese melodiösen Klänge kamen. Wie auf ein geheimnisvolles Zeichen lichtete sich der Nebel, die Sonne beleuchtete den weiten Platz zwischen Schloss und See. Jetzt sahen wir die fünf Dudelsackspieler, wie sie kreisförmig aus dem Wald langsam auf das Schloss zukamen. Die uns immer bekannter vorkommende Melodie wurde lauter und lauter. Die fünf im schmuckvollen Kilt gekleideten, typischen Schotten standen bald wenige Meter vor uns im akkurat geschnittenen Gras zwischen Rosenbüschen und spielten die berühmte Melodie mit Inbrunst weiter. Wir beide bekamen richtig Hühnerhaut, als die letzten Klänge von Amazing Grace verklangen.
Unsere Gäste waren begeistert, alles sah minutiös geplant aus, doch das war es nicht. Dass Natur, Tradition und Musik sich in dieser ganz besonderen Konstellation ergänzt und damit verstärkt haben, war einfach nur eine tolle Fügung – eben unser Schottland.
Text: MICExperts
Fotos: DER Touristik Suisse AG
Erstveröffentlichung: 05. November 2018
