Meinen ersten Flug nach Dubai hatte ich an einem Tag, den die Welt nie mehr vergessen wird.
Während in New York zwei andere Flugzeuge am 11.09.2001 für blankes Entsetzen sorgten, sass ich im Flieger nach Dubai und erlebte zum ersten Mal dieses erwartungsvolle Knistern im Flugzeug, wenn jeweils die Landung angekündigt wird.
So oft ich auch nach Dubai fliege, wird die Landung angekündigt, recken sich die Hälse der Passagiere, die am Fenster sitzen. Jeder, und ich muss zugeben, selbst ich, möchte sofort einen Blick auf diese funkelnde Stadt werfen. Sobald der Burj Khalifa mit seinen 828 Metern – das immer noch höchste Gebäude der Welt – ins Blickfeld kommt, ist jedermann das erste Mal sprachlos. Grazil, schlank ragt der Burj in den Himmel. Doch das Staunen geht weiter. Bei einer Schlaufe über das Meer erhascht man meistens einen Blick auf ein weiteres Wunder moderner Baukunst, die Palm Jumeirah. Unter uns: So ein grosser Fan der Palme bin ich nicht; aber so aus der Luft betrachtet, ist diese von Menschenhand erschaffene Insel Faszination pur.
Übrigens, haben Sie schon von einer der neuesten «Verrücktheiten» Dubais gehört? Mitten in der Stadt steht einfach so ein überdimensionaler vergoldeter Bilderrahmen, «The Frame». Während seiner Bauzeit amüsierte und manchmal mokierte ich mich oft über das Bauwerk und habe mir sogar geschworen, dass ich niemals den Frame besuchen werde. Tja, ich habe diesen Schwur bei meiner letzten Reise gebrochen und bin auf den Frame hochgefahren. Ich war begeistert!
Vom Frame erschliesst sich nämlich ein ganz anderer Blick auf Dubai. Man schaut auf die älteren Quartiere Dubais hinunter, wie etwa das berühmt-berüchtigte Karama. Stadteile, die heute ein wenig im Schatten der modernen Bauten von Downtown, Business Bay oder Dubai Marina stehen. Eine kleine Reise in Dubais Vergangenheit.
Für mich ist die Wüste eine der schönsten, faszinierendsten Landschaften der Welt. Dubai besuchen – ohne einen Abstecher in die Wüste? Nein, das wäre, wie wenn ich nicht mehr atmen dürfte. Glücklicherweise habe ich einen grossartigen Freund in Dubai, der meine Begeisterung für die Wüste teilt und die Dünen, den Sand und den Wind wie Strassenkarten lesen kann. Es gibt nichts Schöneres, als diese endlose Weite zu erleben, dieses Meer aus Sanddünen, das sich bis zum fernen Horizont erstreckt. Kein Lärm, kein Glamour und Glitzer – nur die heisse Sonne, der staubfeine Sand und der azurblaue Himmel. Am liebsten würde ich stundenlang auf einer der goldgelben Sanddünen sitzen und den heissen Wind einatmen.
So beeindruckend die Wüste am Tag auch ist; wirklich zauberhaft wird die Wüste bei Nacht. Nach einem Sonnenuntergang in Blau- tönen erscheinen die Sterne. Einer nach dem anderen, und plötzlich ist der ganze nachtschwarze Himmel von Tausenden von glitzernden Sternen bedeckt. Ein Anblick, der mir jedes Mal den Atem stocken lässt, mich verzaubert – einfach magisch!
Text: Sarah Wettstein
Fotos: DER Touristik Suisse AG
Erstveröffentlichung: 05. November 2018