Fünf Tipps für spannende Tagestouren auf der ganzen Insel
Das Hauptaugenmerk dieser Mallorca-Ferien liegt auf den Golfplätzen. Daneben möchten wir aber gerne möglichst viele verschiedene Facetten der Insel kennenlernen, am besten geht das mit spannenden Tagesausflügen. Hier meine fünf Tipps für Tagesausflüge auf Mallorca:
Von El Arenal bis nach Palma gibt es einen sehr gut ausgebauten Fahrradweg, der immer an der Küste entlang führt und komplett autofrei ist. In einem der vielen Fahrradverleihe mieten wir uns zwei Fahrräder und radeln los. Wir rollen entspannt am Strand entlang und geniessen das schöne Wetter. In Palma angekommen fahren wir zuerst zum Kloster Santa Clara. Die Nonnen dort verkaufen sehr feine selbst gebackene Kekse. Da die Nonnen nicht gesehen werden wollen, klingelt man und gibt die Bestellung an einer Drehdurchreiche auf. Kurz darauf öffnet sich die Drehtür und man bekommt die bestellten Kekse und legt das Geld hinein. Als nächstes suchen wir uns ein Café, wo wir uns mit unseren Keksen für ein verspätetes Znüni niederlassen. So gestärkt sind wir bereit, die Altstadt von Palma zu erobern. Mit unseren Velos müssen wir uns keine Gedanken über Einbahnstrassen und Parkplätze machen sondern radeln sorglos durch die weitgehend autofreien Gassen der Altstadt. Durch das Gassengewirr steuern wir als nächstes den Markt an der Plaza de l’Olivar an. In einer gedeckten Markthalle gibt es alles, was Mallorca essenstechnisch zu bieten hat: Frisches Obst und Gemüse, Käse, Fleisch, Wurst und Fisch, den wir in Form von Sushi an einem der vielen Stände gleich mit einem Glas Weisswein degustieren. Probieren sollte man auch unbedingt Ensaïmada, ein typisch mallorquinisches Gebäck. Auf dem Rückweg entscheiden wir uns spontan für eine Siesta an der Playa de Palma.
Falls das Wetter schlecht sein sollte, empfehle ich einen Besuch in der Fundació Pilar i Joan Miró. Miró war ein spanischer Maler, Grafiker, Bildhauer und Keramiker, der seit 1956 auf Mallorca lebte, wo er auch sein Atelier erschuf. Im Jahr 1992 erbaute der Architekt Rafael Moneo zusätzlich das Museum: darin und in dem dazugehörigen Garten kann man die Bilder, Wandteppiche und Skulpturen Mirós bewundern
Mit der 1912 ursprünglich für den Transport von Zitrusfrüchten gebauten Bahnlinie, fahren wir von Palma de Mallorca nach Sóller — es ist eine Reise in die Vergangenheit. Zunächst durchqueren wir die fruchtbare Ebene von Palma, dann überquert der Zug langsam in zahlreichen Kurven und 13 Tunnels das Tramuntana Gebirge. Oberhalb von Sóller legt der Zug einen kurzen Fotostopp ein, damit wir den Ausblick auf Sóller und die weite Ebene geniessen können. Unterwegs begleitet uns die typisch mallorquinische Fauna: Oliven-, Feigen-, Zitronen- und Orangenbäume sowie Aleppo-Kiefern. In Sóller steigen wir um auf die Tramlinie, die uns in das ca. 5 Kilometer entfernte Port de Sóller bringt. Wir nutzen die Gelegenheit für eine entspannte Mittagspause in einem der vielen Restaurants am Hafen. Auf der Rückfahrt lassen wir uns vom regelmässigen Ruckeln des Eisenbahnwagens in eine entspannte Siesta wiegen.
In unserem Hotel Hilton Sa Torre, im Hinterland von La Palma, leihen wir uns Velos für eine Tour auf den etwa 20 Kilometer entfernten Puig de Randa, ein ca. 550 Meter hoher Berg im Süden der Insel, der sich zwischen den Orten Algaida und Llucmayor erhebt. Zunächst rollen wir entspannt über eine ruhige Nebenstrasse in Richtung Llucmayor. Nach der etwas gesichtslosen Kleinstadt geht die Strecke in ein leichtes Auf und Ab über. In Randa in der Carrer de sa Font beginnt der Anstieg auf den Berg. In mehreren Serpentinen schlängelt sich die Strasse rund 5 Kilometer den Berg hoch. Um den Anstieg nicht in einer Etappe bewältigen zu müssen, legen wir unterwegs in den beiden Klöstern St. Gràcia und St. Honorat einen kurzen Stopp ein und bewundern die Aussicht. Oben angekommen entschädigt uns der traumhafte Panoramablick für den anstrengenden Anstieg. Zudem können wir uns im Restaurant des Klosters Cura stärken, bevor wir satt und zufrieden die Heimfahrt antreten.
Mit unserem Mietwagen starten wir heute von Camp de Mar zu einer Rundfahrt durch die Tramuntana. Kurz hinter Andratx startet die spektakuläre Panoramastrasse, die sich an der Steilküste im Nordwesten entlang schlängelt und uns immer wieder mit tollen Ausblicken begeistert. Wir machen kurze Stopps in Deià und Valldemossa, die für unseren Geschmack beide Mitte September noch zu überlaufen sind. Daher steuern wir anschliessend zwei etwas weniger bekannte mallorquinische Herrenhäuser an den Ausläufern der Tramuntana an. Zunächst besuchen wir in Bunyola, kurz vor der Tunneleinfahrt in Richtung Sóller, das ehemalige Landgut des Mauren Ben-Abet. Das Anwesen besitzt mit den Jardins d’Alfàbia die vielleicht schönsten Gärten Mallorcas. Wir geniessen die Kühle der schattigen Parks und können uns nach der Besichtigung des mit schönen Antiquitäten ausgestatteten Hauses gut vorstellen, wie der Landadel hier vor hunderten von Jahren oberhalb von Palma residierte.
Das zweite Haus auf unserem Programm ist das grosse Landgut Raixa, welches erst seit kurzem wieder besichtigt werden kann. Über holprige Strassen durch Olivenhaine erreichen wir das imposante Haus mit seinen Gärten. Die Mauer mit ihren Wachtürmen erinnert uns an die «Chinesische Mauer en miniature» und das Wasserbecken soll eines der grössten Reservoirs der Insel sein.
Nachdem wir die Tramuntana mit dem Auto erkundet haben, betrachten wir sie heute aus einer anderen Perspektive — vom Wasser aus. Wir leihen uns in Sant Elm ein Seekajak und stechen damit in See. Zunächst umrunden wir eine vorgelagerte kleinere Insel und paddeln dann entlang der Küste bis zu einer einsamen Bucht unterhalb des ehemaligen Klosters La Trapa. Anschliessend geht es gegenüber zur unbewohnten Insel Sa Dragonera, die sich auch mit weniger Muskelkraft mit einem Ausflugsboot erkunden lässt.
Hier geht es zum Reisebericht über meine Golfferien in Mallorca.
Text und Fotos: Annette Kreczy