Fünf Tipps, was man in Neapel neben Pizza sonst noch alles essen kann
Es gibt nichts einfacheres, als in Neapel eine gute Pizza zu finden. Schliesslich heisst es, die Pizza Margherita wurde hier geboren! Die «Pizza napoletana» ist jedoch nicht knusprig und flach, wie wir es aus der Schweiz kennen, sondern genau das Gegenteil: dick und weich. Man kann in irgendeine Pizzeria gehen, ohne enttäuscht zu werden — aber zur Sicherheit folgt man den Empfehlungen der Vereinigung «Vera Pizza Napoletana», die Hüterin der wahren Pizza. Hängt die Tafel mit ihrem Schriftzug vor dem Lokal, kann man sicher sein: Mehr Pizza napoletana geht nicht. Aber was, wenn man irgendwann genug Pizza gegessen hat? Ich dachte auch, dieser Moment würde nie kommen — aber er kommt! Darum hier fünf Tipps, was man in Neapel sonst noch leckeres schnabulieren kann:
Neapel reklamiert für sich nicht nur die beste Pizza der Welt, sondern auch den besten Kaffee. Einen «caffè» in der legendären Bar Gambrinus an der Piazza del Plebiscito gehört einfach dazu. Trendiger wird es, wenn man weiter in die Fussgängerzone der Via Chiaia spaziert und sich ins Bistro 5 (Via Chiaia 146) setzt. Hier werden die frischesten Säfte gemixt, aber auch lustige Kaffees kreiert. Mein Favorit: Der Espresso mit kalter, dick geschäumter Milch.
Wer in Süditalien kein feines Glacé schleckt, verpasst die Hälfte. Mein Favorit ist die Gelateria Casa Infante, die man an mehreren Orten findet, zum Beispiel in der schicken Via Chiaia oder an der belebten Via Toledo. Highlight sind die speziellen Gusti wie «Benvenuti al Sud», benannt nach dem gleichnamigen (sehr lustigen) Film, oder «Amalfi» mit den berühmten Zitronen der Küste.
Neapel mag es gerne fettig. Man frittiert mit grosser Lust! Es gibt kleine Bars in der Altstadt, «Friggitoria» genannt, aber die meisten Pizzerie bieten auch frittierte Köstlichkeiten an. Etwa das berühmte Lokal Starita im Viertel Sanità, wo Sofia Loren im Film «L’Oro di Napoli» eine Pizzaiola spielt. Hier probiert man mit Ricotta gefüllte und frittierte Zucchiniblüten oder Angioletti, kleine frittierte Teigstückchen, die mit Pomodorini und Rucola gereicht werden.
Die Provinz Campania ist berühmt für ihren Büffelmozzarella. Es ist schlicht nicht möglich, in der Schweiz ein vergleichbares Produkt zu finden — allein der Transport zerstört die Hälfte des Geschmackes. Deshalb muss man unbedingt in Neapel zuschlagen. Es gibt Lokale, die haben sich komplett auf Mozzarella spezialisiert, etwa die hübsche kleine Muu Muuzzarella Lounge. Hier habe ich die Kombination von Mozzarella, Pesto und Äpfeln entdeckt — grande!
Darfs mal nur etwas kleines sein? Das nehme ich mir jeden Abend vor! Und es funktioniert nur, wenn man in den Apéro geht und das Nachtessen auslässt. Hungern muss man trotzdem nicht, die Napoletaner sind grosszügige Gastgeber. In fast jeder Bar bekommt man zum Aperol Spritz eine ganze Menge Snacks dazu. Besonders nett wars im Gran Caffè Cimmino in der Via Filangieri.
Text und Fotos: Stefanie Rigutto