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Die Antarktis wie nie zuvor mit ae Expeditions

Schneeschuhlaufen, Schnorcheln, Camping und Polarsprung

«Die Antarktis – ein Ort, der Ehrfurcht einflösst und Grenzen verschiebt. Als ich an Bord der Greg Mortimer ging, wusste ich: Diese Reise würde anders sein. Nicht nur wegen der majestätischen Eislandschaften und der Tierwelt, sondern wegen der aktiven Abenteuer, die auf mich warteten. Die Reederei hatte zum ersten Mal eine Abfahrt mit All Activities Included angekündigt – und ich wollte alles ausprobieren.

Doch was bedeutet das in der Antarktis? Es bedeutet, die Komfortzone weit hinter sich zu lassen. Schneeschuhlaufen über endlose Schneefelder, Schnorcheln in eiskalten Polargewässern, eine Nacht im Freien biwakieren – und dann der legendäre Polar Plunge, der Sprung ins eisige Wasser. Jede Aktivität war ein Testen seiner Grenzen. Und genau das machte diese Expedition so einzigartig: Sie war nicht nur eine Reise, sondern eine Serie von Momenten, in denen man sich selbst neu entdeckt.» (Patricia Miller, Product Manager bei Kuoni Cruises).

1. Genuss und Natur in Ushuaia

Die Reise begann in Ushuaia, dem «Ende der Welt». Schon die Vorübernachtung im Hotel Arakur war ein Vorgeschmack auf das Aussergewöhnliche: Vom Infinity Pool aus blickte ich über den Hafen und die schneebedeckten Berge – ein Moment, der die Vorfreude auf das grosse Abenteuer noch steigerte. Am nächsten Tag erkundeten wir den Nationalpark Tierra del Fuego, wo wir die wilde Schönheit Patagoniens spürten und bei einer authentischen Parrillada die argentinische Lebensart kosteten.

 

2. Ein Schiff der besonderen Art

Dann kam der Augenblick der Einschiffung auf die Greg Mortimer. Ein Schiff, das für Expeditionen gebaut und nach dem Gründer von Aurora Expeditions (ae Expeditions) benannt ist. Greg Mortimer, 1952 in Sydney geboren, entwickelte durch seine bahnbrechenden Leistungen — vor allem als erster Australier, der 1984 den Mount Everest ohne zusätzlichen Sauerstoff bestieg — eine tiefe Liebe zur Erforschung entlegener Regionen. Dieses unerschütterliche Abenteuer­­verständnis führte 1991 zur Gründung von Aurora Expeditions, deren Philosophie geprägt ist von kleinen, flexiblen Gruppen, intensiver Natur­­erfahrung und dem Wunsch, Reisende für den Schutz polarer und entlegener Lebensräume zu sensibilisieren. Seine persönliche Geschichte – geprägt von Mut, Neugier und der Bereitschaft, Grenzen zu überschreiten – bildet somit das Herzstück der DNA von ae Expeditions.

Dieses Expeditionsschiff ist mehr als nur ein Transportmittel – es steht für Innovation. Das markante X-Bow-Design (eine nach vorne geneigte Bugform) sorgt für eine ruhigere Fahrt durch die berüchtigte Drake Passage, weniger Treibstoffverbrauch und mehr Stabilität bei rauer See. Für uns bedeutete das: Komfort und Sicherheit, selbst wenn die Wellen tanzten. Mit 107 Passagieren und 23 Expeditionsmitgliedern nahmen wir Kurs auf die Antarktis.

 

3. Das Tor zur Antarktis: Die Drake Passage

Die Drake Passage empfing uns mit leichtem Wellengang, gerade genug, um uns daran zu erinnern, dass wir uns auf dem Weg in eine der entlegensten Regionen der Erde befanden. Zwei Tage auf See, begleitet von majestätischen Königsalbatrossen, eleganten Sturmvögeln und einer Vielzahl anderer Seevögel, die wie ständige Begleiter über den Wellen kreisten. Diese Vögel sind nicht nur schön anzusehen, sie sind Wunder der Natur. Mit einer Spannweite von bis zu dreieinhalb Metern fixieren Albatrosse ihre Flügel in einer speziellen Gelenkstellung, sodass sie stundenlang ohne einen einzigen Flügelschlag über die Wellen segeln können. Sie nutzen die Aufwinde geschickt und legen dabei Tausende von Kilometern zurück – wahre Langstreckenflieger, die den Südlichen Ozean beherrschen.

Auch die Sturmvögel sind perfekt angepasst an das Leben in dieser rauen Region. Sie gleiten mühelos durch die Luftströmungen, scheinbar schwerelos, und begleiten uns wie ständige Wächter auf dem Weg in die Antarktis.

Am frühen Morgen des dritten Tages dann der erste magische Moment: Nachdem ich um 3 Uhr morgens aufgewacht war, sah ich vor meiner Kabine Pinguine auf einer Eisscholle vorbeischaukeln. Ein Anblick, der mein Herz höherschlagen liess und im ersten Moment surreal wirkte – das Tor zur Antarktis war erreicht.

4. Ausserhalb der Komfortzone

Doch die wahre Herausforderung begann erst jetzt. Die Reederei hatte versprochen: Alle Aktivitäten inklusive. Und das bedeutete, meine Komfortzone mehrfach zu überschreiten. 

Die Auswahl der angebotenen Aktivitäten mussten wir im Vorfeld nach Priorität listen. Meine erste Priorität fiel auf das Schneeschuhlaufen – wenn ich auch noch nie Schneeschuhlaufen war, so lag es als Skifahrerin für mich doch in der bekannten Komfortzone. Trotzdem ist das Erlebnis in der Antarktis nochmals eine andere Dimension. Bei sonnenklarem Wetter hatten wir eine fantastische Aussicht über Mikkelsen Harbour. Weddelrobben lagen tiefenentspannt in der Nähe unserer Anlegestelle und Pinguine watschelten unbekümmert ihres Weges. Bei der Rückkehr zum Zodiac beobachteten wir sogar einen Seeelefanten, wie er auf die Pirsch ging.

5. Schnorcheln in Polargewässern

Ich hatte schon viel geschnorchelt – vom Great Barrier Reef bis in die Karibik – aber Schnorcheln in eiskalten Polargewässern verlangte mir mental schon etwas Überwindung ab. Mit 4 Unterschichten an Kleidung gewappnet machte ich mich an das Anlegen des Neopren-Anzuges, der besonders an Hals und Ärmeln sehr eng anliegt (aus gutem Grund!). Dann fuhren wir im schneebedeckten (!) Zodiac zur ersten Stelle, an der es in erster Linie um die Eingewöhnung geht. Solange man gut angezogen und der Anzug gut verschlossen ist, spürt man eigentlich nur eine gewisse Kälte durch den Anzug, die aber nicht bedrohlich ist. Wir beobachteten kleine Seesterne, Krill und Algen. Als wir nach ca. 40 Minuten wieder zurück in die Zodiacs stiegen, schwammen noch ein paar freche Pinguine an uns vorbei. Eine andere Gruppe hatte noch mehr Glück und konnte die Pinguine sogar unter Wasser beobachten. Bei der zweiten Schnorcheltour am Nachmittag war das Ankleiden schon keine grosse Sache mehr und die ursprünglich geplante Stelle an einem Schiffswrack wurde aus Sicherheitsgründen mit einer Alternative ersetzt. Flexibilität ist in der Antarktis Tagesprogramm, und die erfahrene Expeditions-Crew sorgt zu jedem Zeitpunkt für die Sicherheit ihrer Gäste und für die bestmögliche Erfahrung.

6. Der Sprung ins eisige Wasser

In Paradise Cove waren die Bedingungen perfekt für die Mutprobe schlechthin: den Polar Plunge, der Sprung ins eisige Wasser. Grosse Nervosität herrschte im Umkleideraum, der Grossteil der Passagiere stand in ihren Bademänteln um die Expeditionsleiterin, die nochmals die Regeln wiederholte. Danach wurde aufgedreht zu Musik gewippt und nervös gelacht, so mancher überdachte noch seine Pose für den Sprung, weil der Moment von der Fotografin festgehalten wurde. Dann kam der Moment, in dem man den Bademantel ablegte und auf den Zodiac trat, von dem man ohne Sicherungsleine ins Wasser sprang (die Wassertemperatur lag bei - 0,5°C, bei -1,8°C gefriert es). Ein erster Schock, der Atem stockte, ich kletterte so schnell wie möglich wieder aus dem Wasser und spürte schon die Glückshormone: Ich hatte die Polar-Taufe bestanden!

7. Umringt von kalbenden Gletschern und Walen

Die nächste Aktivität auf der Liste war Camping auf dem antarktischen Kontinent. Nach dem Abendessen an Bord packten wir unsere spezielle Ausrüstung und wurden mit Zodiacs auf eine Insel gebracht. Zuerst mussten wir unsere Schlafstelle vorbereiten, beziehungsweise ausschaufeln, damit wir vor eventuellem Wind besser geschützt wären. Auf einer Isolationsmatte legten wir den Biwaksack und darin einen dicken Schlafsack. Wir lagen in einer Bucht, in der wir das Schnaufen der Wale hörten und ihre Fluken sehen konnten. Das Kalben der Gletscher nebenan war aus sicherer Nähe zu hören und zu sehen. Weit entfernt von jeder Zivilisation und ganz nah an den Naturgewalten war kaum an Schlaf zu denken. Nach einer fast durchwachten Nacht wurden wir frühmorgens wieder per Zodiac zum warmen Schiff zurückgebracht. Ein Erlebnis, das vielleicht nicht besonders erholsamen Schlaf verspricht, aber unvergessliche Momente.

8. Spannende Einblicke in die Forschung

Zwischen diesen Abenteuern gab es auch Momente des Lernens: Bei Citizen Science (aktive Unterstützung der Wissenschaft) wurde ich Teil der Forschung, sammelte Daten mit dem Wissenschaftler Dr. Leopoldo Soibelzon von der Universität La Plata in Argentinien. Die Vorträge über seine wissenschaftlichen Einsätze hielten einem im Atem – so erforschte er zum Beispiel das Mysterium der mumifizierten Robben im Dry Valley und zeigte uns auch berührende Videos von seinen Forschungseinsätzen.

9. Nicht alles ist möglich

Kayaking war in meiner Liste mit letzter Priorität eingetragen, und ich gehörte zu der Gruppe von 8 Personen, für die es sich leider nicht mehr ausging. Etwas enttäuscht war ich darüber, aber es war auch verständlich, dass nicht alles nach meinen Wünschen gehen würde. Entsprechende Wetterbedingungen oder Änderungen im Fahrplan können viele Pläne über den Haufen werfen. Meine Mitreisenden waren vom Paddling alle begeistert. Gewisse Dinge muss man sich immer noch für ein nächstes Mal aufheben. 

10. Höhepunkte der Reise

Auf einer Reise in die Antarktis jagt ein Höhepunkt den nächsten. Neben den aktiven Erkundungen waren für mich die Durchquerung des Lemaire-Kanals und die Einfahrt in Deception Island besondere Momente. Der Lemaire-Kanal ist eine der spektakulärsten Passagen der Antarktis: Er ist nur etwa 600 Meter breit, flankiert von bis zu 1.000 Meter hohen, schneebedeckten Bergen und oft von Eisbergen durchzogen. Die Szenerie mit spiegelglattem Wasser und dramatischen Lichtstimmungen macht ihn zum „Kodak Gap“, einem der meistfotografierten Orte der Region.

Deception Island auf den Südshetland-Inseln ist eigentlich die Caldera eines aktiven Vulkans: Seine gewaltige Explosion vor etwa 10.000 Jahren liess den Zentralbereich zusammenbrechen, wodurch sich eine grosse, Hufeisen-förmige Bucht namens Port Foster bildete. Diese erreicht man durch den eng stehenden Meereskanal Neptune’s Bellows – ein spektakulärer Hafen mitten im Vulkan. Die Einfahrt in den Krater ist nur bei idealen Bedingungen möglich.

Auf Danco Island hatten wir nicht nur eine fantastische Aussicht, wir waren auch umringt von Pinguinkolonien. Als Sahnehäubchen tauchten dann noch ein paar Buckelwale auf und tummelten sich vor dem Expeditionsschiff.

Die Antarktis berührt auf ganz besondere Weise und Worte können die Faszination, die von ihr ausgeht, kaum beschreiben.

Diese Expedition war mehr als eine Reise. Sie war eine Serie von grossen und kleinen Mutproben, eine Einladung, die eigene Komfortzone zu verlassen und die Antarktis nicht nur zu sehen, sondern zu erleben – intensiv, unmittelbar und unvergesslich. Zusätzlich zu den üblichen Entdeckungsfahrten im Zodiac und Landgängen kommen bei ae Expeditions aktive Sportler auf ihre Kosten. Jene, die besondere Herausforderungen lieben, können zum Beispiel auch eine Durchquerung Südgeorgiens auf Shackletons Fussspuren machen. Sehr erfahrene Taucher haben auf ausgewählten Abfahrten auch die Möglichkeit, in der Antarktis zu tauchen.

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Erfasst am 16.12.2025
Text: Patricia Miller
Bilder: Patricia Miller